Was ist prozess (informatik)?

Ein Prozess in der Informatik bezeichnet eine ablaufende Programmsequenz auf einem Computer. Ein Prozess kann als eine Instanz eines laufenden Programms betrachtet werden. Dabei kann ein Computer mehrere Prozesse gleichzeitig ausführen, wobei jedem Prozess eine gewisse Ressourcenmenge, wie z.B. Speicherplatz, Prozessorzeit oder Dateizugriff, zugewiesen wird.

Ein Prozess wird typischerweise in einem eigenen Speicherbereich ausgeführt und kann verschiedene Zustände durchlaufen, wie z.B. bereit, laufend, blockiert oder beendet. Prozesse können miteinander kommunizieren, entweder durch gemeinsam genutzte Ressourcen wie Speicher oder Dateien, oder durch explizite Nachrichtenübermittlung.

Das Betriebssystem ist für die Verwaltung der Prozesse zuständig. Es teilt die verfügbaren Ressourcen den Prozessen zu, plant die Ausführung der Prozesse und wechselt zwischen diesen hin und her, um eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. Dieser Vorgang wird als Prozessscheduling bezeichnet.

In der modernen Betriebssystemtechnik gibt es verschiedene Prozessmodelle, wie z.B. den Mehrbenutzer-Multitasking-Ansatz, bei dem viele Benutzer gleichzeitig auf einem Rechner arbeiten können, oder den Multithreading-Ansatz, bei dem ein Prozess in mehrere leichtgewichtige Threads unterteilt wird, die gleichzeitig ablaufen können.

Prozesse spielen eine wichtige Rolle in vielen Bereichen der Informatik, wie z.B. bei der Entwicklung von Betriebssystemen, der parallelen Programmierung oder der Simulation von komplexen Systemen. Sie ermöglichen die gleichzeitige Ausführung mehrerer Aufgaben auf einem Computer und tragen zur Effizienz und Skalierbarkeit von Systemen bei.